Geschichte

Die Grund- und Hauptschule Niederbrombach entsteht

Erinnerungen, zusammengetragen von Klaus Schmidt (†)

Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre wurden in den meisten Gemeinden unseres Einzugsbereiches die alten Dorfschulen mit erheblichem finanziellem Aufwand renoviert, erweitert oder durch Neubauten ersetzt. Renoviert und erweitert wurde in Leisel, Oberbrombach und Schwollen. Neubauten entstanden in Hattgenstein, Kronweiler, Niederhambach, Sonnenberg-Winnenberg und Wilzenberg-Hußweiler.

Lediglich in Frauenberg und Niederbrombach wurden außer den normalen "Schönheitsreparaturen" keine weiteren Mittel investiert.

Mitte der 60er Jahre tauchte in der pädagogischen Diskussion der Begriff "Mittelpunktschule" auf. Zunächst sprach man von der Zusammenlegung zu 4-klassigen Schulen, das.heißt für je zwei Jahrgänge eine Klasse. Bald darauf kam es zur Schulpflichtverlängerung und zur Einführung des 9. Schuljahres. Dieses Ziel wurde durch 2 Kurzschuljahre erreicht. Mit der neunjährigen Schulpflicht wurde die Idee von den vierklassigen Volksschulen hinfällig. Als "Mittelpunktschule" (auch "Zentralschule" genannt) plante man nun die Zusammenfassung der Oberstufe, das heißt der Klassen 5 bis 9. Die Unterstufe (Klasse 1 bis 4) sollte an den bisherigen Standorten verbleiben.

Für das Einzugsgebiet der heutigen GHS Niederbrombach begann in jenen Jahren die Suche nach einem geeigneten Standort. Im Gespräch waren Oberbrombach und Niederbrombach. Da sich aber Rötsweiler-Nockenthal und Siesbach für den Schulstandort Algenrodt entschieden hatten und Enzweiler die Eingemeindung in die Stadt Idar-Oberstein anstrebte und auch erreichte, fielen diese drei Gemeinden für das Einzugsgebiet aus. So entschied man sich nun, die neue Schule in Niederbrombach zu bauen. Als Sitz einer Amtsverwaltung war Niederbrombach bis 1933 Mittelpunkt für die umliegenden Gemeinden.

Nachdem die einzelnen Gemeindevertretungen zugestimmt hatten, bildeten folgende Gemeinden einen Schulverband mit dem Ziel, eine Mittelpunktschule zu bauen: Kronweiler, Leisel, Niederbrombach, Niederhambach, Oberbrombach, Oberhambach, Schwollen, Sonnenberg-Winnenberg und Wilzenberg-Hußweiler. Die im Organisationsplan vorgesehenen Gemeinden Frauenberg und Hattgenstein traten diesem Schulverband nicht bei.

Nachdem von der Bezirksregierung die Baugenehmigung erteilt worden war, bildete die Amtsverwaltung Birkenfeld als Organ des Schulträgers einen Bauausschuss unter Vorsitz von Amtsbürgermeister Schellow. Diesem Ausschuss gehörten der Architekt Gethmann, die Ortsbürgermeister und die Lehrer Knuth und Mais (später K. Schmidt) an.
Den Bauauftrag erhielt die Firma Platte aus Birkenfeld. Nachdem diese Firma die Arbeiten einstellen musste, wurde der Bau von der Firma Dahlheimer aus Birkenfeld weitergeführt.

Pädagogische Vorbereitung der Zusammenführung

Zu Beginn des Schuljahres 1967/68 wurde auf Vorschlag von Schulrat Simon eine Arbeitsgemeinschaft für alle Lehrer des Einzugsbereiches gebildet. Ziel dieser AG war es, einen Stoffverteilungsplan zu erstellen, nach dem alle Schulen, die in Niederbrombach zusammengeführt werden sollten, zu arbeiten hatten. Gleichzeitig wurde ein Katalog von Fakten und Fertigkeiten aufgestellt, die alle Schüler der Jahrgänge 5 -9 beherrschen sollten, um die Anfangsschwierigkeiten bei der Zusammenführung so gering wie möglich zu halten.

Mit Beginn des Schuljahres 1969/70 wurde mit dem Unterricht in der neuen Schule begonnen. Gegenüber der ursprünglichen Planung (Zusammenfassung der Klassen 5 - 9 aus den 11 Einzugsgemeinden plus Klassen 1 - 4 aus Niederbrombach) waren einige Änderungen eingetreten. Die Gemeinden Kronweiler, Niederhambach, Oberbrombach, Oberhambach und Wilzenberg-Hußweiler hatten aus pädagogischen und finanziellen Gründen beantragt, dass auch ihre Grundschüler in Niederbrombach unterrichtet wurden. Lediglich in Leisel und Schwollen (je eine Klasse für die Jahrgänge 1 - 4) und in Sonnenberg (zwei Klassen für die Grundschüler aus Frauenberg und Sonnenberg-Winnenberg) blieben vorerst noch eigenständige Grundschulen bestehen. Die anfänglichen Schwierigkeiten mit der Gemeinde Hattgenstein (Einschulungswunsch nach Birkenfeld) waren bald überwunden.

Die erste gemeinsame Lehrerkonferenz wurde am 27.August 1969 abgehalten, erster Schultag war der 28.August 1969.

Die Zeit nach 1969

Später kam auch die Grundschule Sonnenberg nach Niederbrombach. Die Schule hatte nun so viele Klassen, dass zwei Klassen nach Oberbrombach ins alte Schulhaus ausgegliedert werden mussten.

Ende der 80er/ Anfang der 90er Jahre wurde die Schule total renoviert und um einen Anbau erweitert. Das Flachdach war immer weniger dicht, was zu Schäden am Schulgebäude und in der Turnhalle führte. So wurde auf alle Gebäude ein Steildach mit spanischem Schiefer errichtet. Die Küche kam in den 2. Stock. Zum Dorf hin wurde ein neues Nebengebäude gebaut, in das nach der erfolgreichen Fertigstellung zuerst Klassen als Ausweichquartier und später Biologie-, Physiksaal, Handarbeitsraum und ein Computerraum eingerichtet wurden. Der Werkraum wurde vergrößert und der darunter liegende Handarbeitsraum zu einem Klassenraum erweitert. Auch die Freiflächen im ersten und zweiten Stockwerk wurden umbaut, um Platz für die Maschinen des Werkraums und die Musikinstrumente zu schaffen.

Als das neue Kindergartengesetz mehr Plätze erfordert, bat die Verbandsgemeinde im Schuljahr 1995/96 darum, eine Gruppe vorübergehend in der Schule unterzubringen. Bereits ein Jahr später steht die Erweiterung dieses Provisoriums um eine zweite Gruppe auf der Tagesordnung. Die Schule zeigt Entgegenkommen, muss aber bald feststellen, dass der Kindergarten weitere Ansprüche stellt: Büro, Turnhallenbenutzung und so weiter. Da auch die Schülerzahl in den Jahren von 1997 bis 2002 auf rund 400 steigt, müssen wir uns in dieser Zeit mit räumlichen Notlösungen arrangieren: es gibt kein Lehrmittelzimmer mehr, Klassenunterricht muss in ehemaligen Gruppenräumen stattfinden. Die Diskussion auch im VG-Rat führen schließlich zu der Lösung, dass der Kindergarten ins Erdgeschoss der Schule umzieht und dort einen eigenen und abgetrennten Trakt erhält. Der Umbau ist im Oktober 2003 abgeschlossen. Da weniger Klassen bestehen und die Schülerzahl abnimmt, haben sich die räumlichen Verhältnisse im Schulbereich ab diesem Schuljahr wieder spürbar verbessert.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts änderte sich auch unsere Schullandschaft. Da die Hauptschule immer mehr an Bedeutung verlor, entschloss man sich mit dem Aufbau einer dislozierten Regionalschule zu beginnen. Der Hauptsitz dieser neuen Schulform ist in der Kreisstadt Birkenfeld. Aber seit dem Schuljahr 2001/2002 können Schüler und Schülerinnen aus unserem Schulbezirk in Niederbrombach die Orientierungsstufe besuchen. Erst zur Sekundarstufe eins wechseln sie nach Birkenfeld, wo sie neben dem Hauptschulabschluss auch den Realschulabschluss erreichen können. Aus unserer ursprünglichen Grund- und Hauptschule wird ab dem Schuljahr 2005/2006 eine reine Grundschule. Klassen der Regionalen Schule werden weiterhin in dem Gebäude unterrichtet werden.

Wir benützen die Räume gemeinsam und haben neben den Klassenzimmern einen modernen PC-Raum, einen Physiksaal mit Nebenräumen, eine Bücherei, einen Musiksaal, einen Werkraum, eine Turnhalle, eine Gymnastikhalle und einen Fitnessraum mit entsprechenden Geräten. In unserer Schule nützen Sportvereine, ein Videoarbeitskreis, das DRK, das Bildungswerk des Landessportbundes und auch die Sportjugend die Räume. Auch der Musikverein Niederbrombach schult hier seinen Nachwuchs.

Auch im Außenbereich traten einige Änderungen ein. Auf dem Schulhof wurde für die Jugendverkehrsschule ein fester Parcours mit Steinen angelegt. Mit Hilfe von Eltern wurden ein „Amphitheater" und ein Kletterfelsen erbaut. Eine Haus- und Schulhof – AG betreut die Außenanlagen, baute Hochbeete, bepflanzt und wartet die Anlage. Der Kindergarten errichtete Spielgeräte (Schaukel, Rutsche, Sandkasten), die auch von den Grundschulkindern benutzt werden können. Im Schuljahr 98/99 erbaute eine Arbeitslehregruppe in eine Ecke vor der Turnhalle einen Kiosk, in dem in den Pausen Essen und Getränke von Schülern verkauft werden. Der Erlös kommt der SV zu Gute, die damit unter anderem Klassenfahrten unterstützt.

Fertiggestellt wurde gegen Ende des Schuljahres 2002/03 eine fast 20m breite Kletterwand, die zwischenzeitlich von vielen Schülerinnen und Schülern zur aktiven Pausengestaltung genutzt wird.

Grundschule Niederbrombach

Hauptstraße 2
55767 Niederbrombach

Telefon: 06787/ 981200
gsniederbrombach@freenet.de

Aktuelles


Projekt zum Erkennen und Fördern hochbegabter Grundschüler/-innen

Seit dem Schuljahr 2007/2008 werden an unserer Grundschule Mädchen und Jungen mit hohen Begabungen einmal wöchentlich so unterrichtet, dass sich diese Kinder mit speziellen Arbeits- bzw. Lernformen und vom… weitere Infos anzeigen
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